11.09.2025 05:14 PM
Er wusste wirklich nicht, was er davon halten sollte, dass er das Schulprojekt nun mit River machen
sollte. In seinem Kopf hatte sich eine Pro/Contra-Liste gebildet, die Punkte die ganze Zeit von der einen
Seite auf die Andere schob. Wieso passten so viele Argumente denn auch auf beide Seiten? Gut war, dass
River dann gezwungen war Zeit mit ihm zu verbringen und er ihn währenddessen deutlich häufiger
ansehen konnte. Schlecht war, dass River dann gezwungen war Zeit mit ihm zu verbringen, weil er dann
vielleicht ganz viele Seiten an ihm entdecken würde, die er nicht mochte. So ging es ihm mit nahezu
jedem Argument, das sich in seinem Kopf bildete. Das Ganze hatte ihn so konfus gemacht, dass er River
gefragt hatte, ob er am nächsten Tag nach der Schule zu ihm kommen wollte, damit sie sich dort an die
Arbeit machen konnten. Immerhin mussten sie ein Produkt entwerfen, sich ein dazu auf die Zielgruppe
angelegtes Marketing überlegen und all solche Dinge. Dass River dafür zu ihm kam war also sinnvoll,
nur... man lud den Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht einfach so ins eigene Haus ein. Und der kam
in seiner Wichtigkeit ganz, ganz knapp hinter River. Trotzdem hatte er zugesagt. River, nicht der
Präsident.
Kurzerhand hatte Adrian also organisiert, dass seine Großmutter heute bei der Familie einer Freundin vom
Seniorencafé bleiben würde, weil er seinem Mitschüler das Dilemma auf zwei Beinen heute nicht
präsentieren wollte. Es war nicht so, als würde er sich für seine Oma schämen, aber er wusste nun mal
ganz genau, dass seine Lebensbedingungen hier objektiv betrachtet sämtliche Alarmglocken normal
denkender Menschen losgehen lassen würden. Die letzten Tage war er mit einem Veilchen rumgelaufen,
weil die Frau ausgerastet war und er einfach nicht wusste, was er dann machen sollte. Er konnte immerhin
schlecht seine eigene Großmutter schlagen, nur weil die gerade versuchte sich mit allem, was sie zu
greifen bekam, gegen den Eindringling zur Wehr zu setzen. Um solche Szenen zu vermeiden, wenn River
da war, war es also zwingend notwendig die Frau heute auszuquartieren. Sein Großvater würde da sein,
aber so wie Adrian ihn kannte, würde er die meiste Zeit im Garten sein und sich um seine Pflanzen
kümmern.
Der Weg von der Schule bis zu seinem Wohnhaus war recht schweigsam verlaufen und während sie nun
den Weg vom Bürgersteig bis zur Haustür entlang gingen, schlug sein Herz mit jedem Schritt stärker
gegen seine Brust. So stark, dass er fast schon erleichtert war, dass seine Hände nicht zitterten, als er die
Haustür aufschloss und dann in den Flur vorging, wo direkt der Hund zu ihm geeilt kam und ihn
schwanzwedelnd begrüßte. „Hallo Bruno“, strahlte er das regelrecht an, „Hast du gut aufs Haus
aufgepasst?“ Flink schlüpfte er aus einen Schuhen, ließ den Rucksack in einer Ecke fallen und hing dann
seine Jacke an einen Kleiderhaken. „Geh schon mal vor in die Küche“, meinte er dann, „da gehts lang. Es
sei denn, du musst auf Klo, dann ist das direkt die Tür da...“ Kurz zeigte er zur Badezimmertüre. „Ich
guck kurz, wo mein Opa ist.“
Der Mann war schnell gefunden: Schlafend auf dem Sofa. Das sorgte immerhin dafür, dass Adrian schnell
wieder bei River in der Küche war, dort zwei Gläser aus dem Schrank holte und auf den Tisch stellte.
„Bist du mehr der Wassermensch oder magst du lieber Eistee oder Cola oder so?“ Während er auf eine
Antwort wartete, holte er eine angebrochene Dose Hundefutter aus dem Kühlschrank, entfernte den
Plastikdeckel, der kurzerhand in der Spüle landete und versorgte erst mal Bruno mit Essen, der sich
darüber auch sofort hermachte. Hunde, da waren sie doch alle gleich. Dann folgte ein Getränk nach Wahl
für River, er selber nahm Pfirisicheistee und letztlich sah er den Blondschopf an. „Hast du schon ne Idee,
was wir machen? Ich mein.. willst du eher was Praktisches, was Cooles oder was, womit keiner rechnet?
Ne Zeitmaschine zum Beispiel.“ Das war tatsächlich seine erste Idee gewesen, er hatte auch schon Ideen
für die Umsetzung, aber er fürchtete, dass River die Idee doof fand, also ließ er jetzt lieber erst mal ihn
reden. „Und hast du Hunger? Ich muss später noch kochen. Hab aber im Grunde schon alles fertig, muss
nur wissen, wie viel Pasta es dazu geben muss.“ Er redete immer so viel, wenn er nervös war. Gosh. Der
Andere hielt ihn doch bestimmt für einen Trottel. Etwas verlegen strich er sich über den Nacken.
sollte. In seinem Kopf hatte sich eine Pro/Contra-Liste gebildet, die Punkte die ganze Zeit von der einen
Seite auf die Andere schob. Wieso passten so viele Argumente denn auch auf beide Seiten? Gut war, dass
River dann gezwungen war Zeit mit ihm zu verbringen und er ihn währenddessen deutlich häufiger
ansehen konnte. Schlecht war, dass River dann gezwungen war Zeit mit ihm zu verbringen, weil er dann
vielleicht ganz viele Seiten an ihm entdecken würde, die er nicht mochte. So ging es ihm mit nahezu
jedem Argument, das sich in seinem Kopf bildete. Das Ganze hatte ihn so konfus gemacht, dass er River
gefragt hatte, ob er am nächsten Tag nach der Schule zu ihm kommen wollte, damit sie sich dort an die
Arbeit machen konnten. Immerhin mussten sie ein Produkt entwerfen, sich ein dazu auf die Zielgruppe
angelegtes Marketing überlegen und all solche Dinge. Dass River dafür zu ihm kam war also sinnvoll,
nur... man lud den Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht einfach so ins eigene Haus ein. Und der kam
in seiner Wichtigkeit ganz, ganz knapp hinter River. Trotzdem hatte er zugesagt. River, nicht der
Präsident.
Kurzerhand hatte Adrian also organisiert, dass seine Großmutter heute bei der Familie einer Freundin vom
Seniorencafé bleiben würde, weil er seinem Mitschüler das Dilemma auf zwei Beinen heute nicht
präsentieren wollte. Es war nicht so, als würde er sich für seine Oma schämen, aber er wusste nun mal
ganz genau, dass seine Lebensbedingungen hier objektiv betrachtet sämtliche Alarmglocken normal
denkender Menschen losgehen lassen würden. Die letzten Tage war er mit einem Veilchen rumgelaufen,
weil die Frau ausgerastet war und er einfach nicht wusste, was er dann machen sollte. Er konnte immerhin
schlecht seine eigene Großmutter schlagen, nur weil die gerade versuchte sich mit allem, was sie zu
greifen bekam, gegen den Eindringling zur Wehr zu setzen. Um solche Szenen zu vermeiden, wenn River
da war, war es also zwingend notwendig die Frau heute auszuquartieren. Sein Großvater würde da sein,
aber so wie Adrian ihn kannte, würde er die meiste Zeit im Garten sein und sich um seine Pflanzen
kümmern.
Der Weg von der Schule bis zu seinem Wohnhaus war recht schweigsam verlaufen und während sie nun
den Weg vom Bürgersteig bis zur Haustür entlang gingen, schlug sein Herz mit jedem Schritt stärker
gegen seine Brust. So stark, dass er fast schon erleichtert war, dass seine Hände nicht zitterten, als er die
Haustür aufschloss und dann in den Flur vorging, wo direkt der Hund zu ihm geeilt kam und ihn
schwanzwedelnd begrüßte. „Hallo Bruno“, strahlte er das regelrecht an, „Hast du gut aufs Haus
aufgepasst?“ Flink schlüpfte er aus einen Schuhen, ließ den Rucksack in einer Ecke fallen und hing dann
seine Jacke an einen Kleiderhaken. „Geh schon mal vor in die Küche“, meinte er dann, „da gehts lang. Es
sei denn, du musst auf Klo, dann ist das direkt die Tür da...“ Kurz zeigte er zur Badezimmertüre. „Ich
guck kurz, wo mein Opa ist.“
Der Mann war schnell gefunden: Schlafend auf dem Sofa. Das sorgte immerhin dafür, dass Adrian schnell
wieder bei River in der Küche war, dort zwei Gläser aus dem Schrank holte und auf den Tisch stellte.
„Bist du mehr der Wassermensch oder magst du lieber Eistee oder Cola oder so?“ Während er auf eine
Antwort wartete, holte er eine angebrochene Dose Hundefutter aus dem Kühlschrank, entfernte den
Plastikdeckel, der kurzerhand in der Spüle landete und versorgte erst mal Bruno mit Essen, der sich
darüber auch sofort hermachte. Hunde, da waren sie doch alle gleich. Dann folgte ein Getränk nach Wahl
für River, er selber nahm Pfirisicheistee und letztlich sah er den Blondschopf an. „Hast du schon ne Idee,
was wir machen? Ich mein.. willst du eher was Praktisches, was Cooles oder was, womit keiner rechnet?
Ne Zeitmaschine zum Beispiel.“ Das war tatsächlich seine erste Idee gewesen, er hatte auch schon Ideen
für die Umsetzung, aber er fürchtete, dass River die Idee doof fand, also ließ er jetzt lieber erst mal ihn
reden. „Und hast du Hunger? Ich muss später noch kochen. Hab aber im Grunde schon alles fertig, muss
nur wissen, wie viel Pasta es dazu geben muss.“ Er redete immer so viel, wenn er nervös war. Gosh. Der
Andere hielt ihn doch bestimmt für einen Trottel. Etwas verlegen strich er sich über den Nacken.
