![]() |
|
Fuck around and find out - Druckversion +- Crossing Currents (https://www.crossing-currents.de) +-- Forum: New England Stories (https://www.crossing-currents.de/forumdisplay.php?fid=12) +--- Forum: Boston (https://www.crossing-currents.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Fuck around and find out (/showthread.php?tid=4) Seiten:
1
2
|
Fuck around and find out - Cloud Hazley - 11.09.2025 Manchmal konnte Coops echt eine totale Klette sein. Wo Cloud denn stecke. Hatte er ihm doch gesagt, er hatte ihm abends eine, zugegeben, gut angeheiterte Sprachnachricht geschickt, dass er heute Nacht nicht nach Hause kommen würde. Er hätte Coops ja mitgenommen zum Feiern, aber Coops hatte keine Lust gehabt. Schade, er hatte ordentlich was verpasst, und machte das jetzt irgendwie zu Clouds Problem. Ja, er hatte eigentlich versprochen wieder Heim zu kommen, und dieses Versprechen gebrochen, aber das wr doch kein Grund rumzuzicken. Weder das noch die Tatsache, dass er Coops wegen Bryce versetzt hatte. Zumindest war das für Cloud kein Grund. Wenn Coops das machen würde, er würde ihn nicht davon abhalten. Cloud hatte nichts dagegen zu teilen und geteilt zu werden, nur sah sein On-Off-Freund das irgendwie anders, obwohl sie eine Abmachung miteinander hatten. Eine Abmachung, deren Grenzen Cloud immer wieder weitete oder gar überschritt, weil sich da irgend etwas ergab, das er nicht verpassen wollte. Irgendwann morgens hatte Cloud es satt, schaltete sein Handy auf stumm und dachte sich, dass Coops ihm mit seinem Generve mal den Buckel runterrutschen könne. Er hatte den Regeln ihrer offenen Beziehung zugestimmt, und sollte sich jetzt nicht beschweren, wenn ihm was daran nicht passte. Cloud hatte es auch sehr wenig eilig nach Hause zu kommen. Tatsächlich schob er mit seiner Eroberung noch eine Nummer ein, bevor er nach Hause gefahren wurde. Eigentlich hätte ihn jemand anders nachts Heim bringen sollen, aber da Cloud sich ja spontan dazu entschieden hatte woanders zu nächtigen, musste er anders nach Hause kommen. War echt nett von Bryce, dass er ihn fuhr. Rein theoretisch hätte Cloud nicht mit ihm schlafen dürfen, weil er damit gleich zwei der ihm von Coops auferlegten Regeln brach. Nur einmalige Sachen und nicht mit Freunden. Tja, also irgendwie... Cloud hatte einfach ein bisschen zu viel getrunken, um so spät nachts noch an die Regeln zu denken. Passiert war passiert und die Welt würde nicht davon untergehen. Aber wenigstens dafür könnte er sich entschuldigen. Schließlich wurde er vor seinem Haus abgesetzt. Bryce versuchte noch einen Abschiedskuss mitzunehmen, aber Cloud schob ihn entschieden von sich weg. „Nicht, wenn er uns sehen könnte.“ Coops bräuchte nämlich nur im falschen Augenblick aus dem Küchenfenster zu schauen. Trotzdem bedankte Cloud sich noch für die Fahrt und die wirklich gute Nacht, soweit er sich noch daran erinnern konnte, und stieg dann aus dem Auto, ging die Außentreppe hinauf und öffnete die Wohnungstür. Er atmete einmal tief ein, ehe er eintrat, weil er beinahe erwartete Coops mit verschränkten Armen im Flur stehen zu sehen. Oder ihm flog gleich ein Teller an den Kopf. Cloud machte sich auf ein Donnerwetter gefasst. RE: Fuck around and find out - Cooper Bennett - 11.09.2025 Er war wütend. Nicht nur so ein bisschen, sondern einfach mal so richtig. Wenn man einen ausbrechenden Vulkan mit einer explodierenden Atombombe paarte, kam man wohl in etwa zu seinem Punkt an Rage. Es fiel ihm einfach schwer nachzuvollziehen, warum Cloud so wenig Verständnis für seine Situation hatte. Er hatte es ja schon geschafft einen wirklich großzügigen Arbeitgeber zu finden, der ihm mehr sick days gab als gesetzlich vorgeschrieben. Ganze 5 im Jahr. Hatte Cloud vergessen, dass er davon die Hälfte genutzt hatte um bei ihm zu sein, als er sich den Fuß verletzt hatte oder war es ihm schlichtweg egal? Er wäre ja vielleicht (absolut übermüdet, mal wieder) mitgekommen zum Feiern mit seinen dummen Freunden, die Coops zwar eigentlich zum größten Teil mochte, gerade aber aus Prinzip ätzend fand, wenn er nicht schon so früh gegangen wäre. 19 Uhr. Da hatte er noch Pizza an ohnehin schon überfettete, faule Menschen verteilt, die er gerade auch hasste. Einfach aus Prinzip. Weil Hass gerade so leicht kam. Er konnte sich nicht einfach frei nehmen, nur damit sein Leben besser in Clouds passte. Und überhaupt: Wieso musste er sich denn immer anpassen? Wann war Cloud denn das letzte Mal ihm zuliebe heim geblieben und hatte sich mit ihm einen ruhigen Abend gegeben? Dachte er da überhaupt mal drüber nach oder war in seinem Kopf mal wieder nur Platz für ihn selber und seinen Gelegenheitsfick des Tages? Wie dem auch sei: Coops hatte den Abend also alleine verbracht und das obwohl er Cloud gebeten hatte zu bleiben. Hatte natürlich nicht zur Diskussion gestanden. Immerhin hatte er versprochen die Nacht zuhause zu verbringen und weil Coops ein schlechtes Gewissen hatte wegen all der bösen Dinge, die er über Cloud gedacht und ihm gedanklich an den Hals gewünscht hatte, hatte er sich Mühe gegeben, dass die Nacht wenigstens gut wurde. Am liebsten wäre er ja einfach ins Bett gegangen, nicht zuletzt weil seine Füße und auch sein Rücken nach dem langen Tag echt weh taten. Stattdessen hatte er lieber das Bett frisch bezogen, damit sie nach einer gemeinem Dusche im frisch gemachten Bett Sex haben und gemeinsam einschlafen konnten. Gab einfach nichts Besseres. Er hatte sogar ein Raum-Duftwässerchen aus Duschgel und Wasser zusammengemischt, damit es noch zusätzlich gut roch, hatte ächzend sämtliche Unordnung in der Wohnung entfernt und sogar den Spiegel im Schlafzimmer geputzt, damit Cloud beim Sex auch eine wirklich gute Aussicht hatte. Was für ein guter Freund er doch war. Gerade nahm er ein bisschen Obst aus dem Kühlschrank um es zurechtzuschnieden, weil das während Clouds Fußverletzung für sehr viel Freude gesorgt hatte, als sein Handy vibrierte. Eine Sprachnachricht von Cloud. Coops Augen hellten sich freudig auf. Bestimmt würde sein Freund ihm nun sagen, dass er unterwegs war. In einer guten Welt wäre noch ein ‚Ich freu mich auf dich‘ dabei, in einer perfekten ein ‚Ich liebe dich‘. Worte, die Coops seit Jahren nicht mehr gehört hatte, die er aber auch schlecht erzwingen konnte. Er selber hatte sie ja auch nicht wieder gesagt. Vor allem aus Angst vor der Reaktion. Pustekuchen. Seine Miene verdunkelte sich, als er die Sprachnachricht hörte. Die schale mit dem Obst landete laut in der Spüle, ehe er eine Antwort tippte. „Du hast es versprochen.“ Dabei kannte er Cloud gut genug um genau genau zu wissen, dass das nichts bringen würde. Er würde heute nicht mehr auftauchen, ganz gleich wie viel er zeterte, bettelte oder flehte. Trotzdem hatte er im Laufe der kommenden Stunden noch einige Nachrichten geschrieben oder als Sprachnachricht geschickt, die in eine dieser Kategorien gepasst hatten. Irgendwann hatte er dann erkannte, dass das alles nichts brachte. Nicht mal die Andeutung, dass er eines von Clouds Lieblings-Outfits an ihm tragen würde, wenn er heim kam hatte für eine Reaktion gesorgt und spätestens da war er wohl in den Eskalationsmodus übergegangen. Der frisch geputzte Spiegel wurde aus Prinzip angespuckt, damit Cloud es ja nicht schön hatte, wenn er heim kam. Und weil ein bisschen Spucke nicht reichte, kippte er das Duschgelwasser auch noch dagegen. Dann zog er das Bett wieder halb ab um dann wieder die alte Bettwäsche drauf zu packen, entschied sich aber auf halbem Weg dagegen. Sein Arschloch von Freund durfte gerne wissen, was er verpasst hatte. Und um das noch deutlicher zu machen, nahm er besagtes Lieblingsoutfit aus dem Schrank, zerknüllte es und warf es dann in die Schmutzwäsche, damit es auch glaubwürdig war, dass er da eigentlich für den Anderen reingeschlüpft war. Sein Rücken war mittlerweile wirklich unangenehm, also schmiss er erst mal ein paar Schmerztabletten ein, holte dann das Obst aus der Spüle und setzt sich damit aufs Sofa um zu überlegen, was er noch tun konnte, damit Cloud ja wusste, dass er heute echt zu weit gegangen war. Oh! Da kamen ihm doch tatsächlich noch Ideen. Eine halbe Stunde verbrachte er damit zu warten, dass die Tabletten wirkten und Obst zu essen, dann ging er ins Bad und räumte erst das Regal mit Parfüm, Deo und co auf, nur um dann Clouds Lieblings-Parfum auf den Boden fallen zu lassen. Na nu? Wieso war die Flasche denn so stabil, dass sie nicht zerbrach? Der zweite, kraftvollere Versuch war dann geglückt. Oh Mensch, wie schade. Da war ihm beim Aufräumen doch glatt ein Missgeschick passiert. Dann ging er ins Schlafzimmer und nahm sämtliche von Socken aus der Sockenschublade, faltete die Paare auseinander und dann willkürlich mit anderen Socken zusammen? Cloud brauchte Abwechslung bei seinen Sexpartnern? Bitte, dann bekam er sie auch bei seinen Socken. Anschließend führte der Weg wieder in die Küche, wo er den letzten Proteinjoghurt aß. Pfui, der schmeckte ja noch nicht mal. Das Deo aus der Sporttasche landete dann noch auf dem Kühlschrank, wo Cloud bestimmt nicht danach suchen würde und zum Schluss brachte er noch die Auszeichnungen durcheinander. Irgendwann war er fertig und verbrachte den Rest damit durch TikTok zu scrollen um sich irgendwie abzureagieren. Funktionierte nicht wirklich und so kam er dann auch nicht zum Schlaf. Als also endlich der Wagen vorfuhr, das Coops ganz genau, wer Cloud absetzte und auch, dass dieser Wichser (den er bis gerade eigentlich ganz ok gefunden hatte) seinen Freund küssen wollte. Auch wenn der Kuss abgelehnt wurde, war Coops nicht dumm. Er wusste, was da vorher passiert war. Der Schlüssel drehte sich im Schloss rum und dann dauerte es auch nicht lange bis Cloud bei ihm im Wohnzimmer stand. Könnten Blicke töten, es wäre in dem Moment eine Wohnung frei geworden. „Du bist ein gottverdammtes Arschloch!“, fuhr er ihn also zur Begrüßung an, „wieso drehst du dich nicht gleich wieder um und lässt dich von Bryce auf seiner Motorhaube ficken?! Vielleicht findest du ja noch ein paar Nachbarn, die mitmachen wollen. Oder soll ich ne Annonce schalten, damit wir die drei Schwänze der Stadt finden, die noch nicht das Vergnügen hatten?!“ Er atmete kurz tief durch, stand auf und schmiss das Dekokissen in die Richtung des Tänzers. „Wir haben Regeln, du dummer Wicher! Wie verdammt notgeil und erbärmlich muss man bitte sein um sich an diese wenigen Regeln nicht halten kann?! Ist dir das nicht peinlich?! Wenn man Winnie Pooh vor nen Honigtopf stellt hat sie sich besser unter Kontrolle als du dich...!“ RE: Fuck around and find out - Cloud Hazley - 11.09.2025 Cloud schaffte es so gerade eben noch dem Kissen auszuweichen, es streifte lediglich seine Haare, die er an diesem Morgen kaum hatte bändigen können. Sie waren viel zu viel durchgewuschelt worden, und er hatte zu wenig Haarpflegeutensilien dabei gehabt, sprich gar keine. Das Kissen tat seinem Bad Hair Day bestimmt auch nicht gut. Die Begrüßung fiel schlimmer aus als befürchtet. Gut, dass es Cloud herzlich wenig juckte beleidigt zu werden. War bei ihnen ja nichts Neues. „Bisschen zu viel los draußen, um sich auf einem Parkplatz auf einer Motorhaube durchnehmen zu lassen. Und wenn du dir wirklich die Mühe machen möchtest noch die drei zu finden, die mir in meiner Sammlung fehlen, wäre das echt super.“ Coops übertrieb mal wieder maßlos. War ja nicht so, dass Cloud sich jeden Tag wen abschleppte, nicht einmal einen pro Woche! Aber angehäuft hatte sich schon ein wenig etwas, vor allem, wenn Cloud beruflich unterwegs war, sofern er dann Zeit dafür hatte. Am schlimmsten war es aber gewesen, direkt nachdem Coops verschwunden war, nachdem Cloud sich damit abgefunden hatte, dass er nicht wiederkommen würde. Es hatte aus Frust begonnen und sich schließlich im Laufe der Zeit verselbstständigt. Wobei eine gewisse Veranlagung zur Rumhurerei schon vorhanden gewesen sein musste. Stimmt, sie hatten Regeln, die Cloud auch mit abgesegnet hatte, als sie aufgestellt worden waren, manche zähneknirschend, aber am Ende hatte er zugestimmt, weil Coops ihm sonst die Hölle heißgemacht hätte. Nur sich auch daran zu halten war manchmal echt nicht so einfach, so wie gestern. „Ich war betrunken!“, rief er und zog sich die Schuhe aus, bevor er mit dem Kissen in der Hand ins Wohnzimmer trat. Dass das nicht wirklich als Ausrede zählte, war ihm auch klar, aber Cloud war wirklich hackedicht wie schon lange nicht mehr gewesen. Das erklärte er aber nicht, wieso sie heute früh auch nochmal gevögelt hatten, bevor Bryce ihn nach Hause gefahren hatte. Das war ein Detail, das Cloud besser für sich behielt. „Was soll daran peinlich sein, wenn ich jemanden finde, mit dem es passt?“ Sexualität war für Cloud nichts Peinliches, auch nicht sein promiskuitiver Lebenswandel. Cloud sah verdammt gut aus, und es gab so viele heiße Typen. Das war wie wenn man ihn hungernd an ein Buffet stellte und ihm dann verbot sich etwas zu nehmen. Aber Coops wollte das nicht einsehen. „Vielleicht wärst du weniger pissig deswegen, wenn du auch mal wen abschleppen würdest.“ Hatte er bisher nämlich noch nicht getan. Cloud schob es Coops' Bockigkeit zu oder was auch immer, dabei hätte er ohne Probleme wen ins Bett kriegen können. Für Cloud war Coops sowas von fickbar, neben anderen Vorzügen, die er hatte. Aber jetzt war er gerade ein bisschen stinkig auf seinen Freund, obwohl der absolut recht hatte. Cloud würde trotzdem hunderttausend Ausreden finden und der Meinung sein, dass sie alle absolut relevant waren. Er schob sich an Coops vorbei, um das Kissen wieder zurück auf das Sofa zu legen, dort, wo es hingehörte. Cloud brauchte ganz dringend eine Dusche. „Du bist eine totale Spaßbremse.“ RE: Fuck around and find out - Cooper Bennett - 11.09.2025 Dass er Cloud nicht mit dem Kissen traf ärgerte ihn ein wenig. Wieso griff er denn extra zu etwas, was Cloud nicht wirklich verletzen konnte und traf ihn dann noch nicht mal? Das Leben war einfach unfair. Grundsätzlich zu allen, zu ihm besonders und zu Cloud irgendwie nie.Und so schnaubte er nur kurz, als sein Freund meinte, es sei zu viel los um es draußen auf dem Parkplatz zu treiben. „Seit wann ist das bitte ein Problem für dich?“, fragte er dann und klopfte sich gedanklich selber dafür auf die Schulter, dass sein Ton so herablassend war, wie er es sich gewünscht hatte. Natürlich ließ Cloud sich nicht so leicht provozieren. Dafür stritten sie auch einfach zu häufig. „Du kannst dir die drei selber suchen. Und dann? Umzug in die nächste Stadt, weil hier alles abgegrast ist oder was?“ Er würde es dem Älteren ja absolut zutrauen, dass er umzog, wenn es wo anders bessere Vögelmöglichkeiten gab. „Und hör doch auf, dein Verhalten auf den Alkohol zu schieben, wenn du den vorher freiwillig getrunken hast. Das ist sogar für dich zu erbärmlich.“ Er war betrunken, aha. Eine bessere Ausrede war er dem Tänzer also nicht wert? Genervt verdrehte Coops seine Augen. „Es ist peinlich und erbärmlich, dass du es nicht schaffst die paar wenigen Regeln einzuhalten, die wir haben. Deinen ‚Sexualität ist nicht peinlich‘-Scheiß kannst du dir für deine Mutter aufheben. Vielleicht kannst du sie dann auch gleich fragen, von wem du es eigentlich hast, dass du dich weniger im Griff hast als Harvey fucking Weinstein.“ Coops mochte Clover. Er mochte sie sogar so sehr, dass er manchmal mehr Angst davor hatte sie zu verlieren als ihren Sohn. Trotzdem hatte er ihr noch nie verraten, wie groß die Probleme in ihrer Beziehung eigentlich waren. Im Gegenteil: Vor Clover lobte er ihren Sohn in den höchsten Tönen. Cloud sei ja so verständnisvoll und er unterstütze ihn so gut und überhaupt: Was für einen Wunderknaben sie da doch in die Welt gesetzt hatte. Besagter Wunderknabe brachte sein Blut gerade wieder zum Kochen. Er wollte nicht mit irgendwem in die Kiste steigen. Und selbst wenn er wollte, er konnte nichts. Der Gedanke mit jemandem Sex zu haben, der nicht Cloud war, bereitete ihm Angst. Genau so, wie er direkt nach dem Camp Angst vor Sex mit Cloud gehabt hatte. Hatte Cloud vergessen, wie katastrophal ihre ersten Versuche gewesen waren? Oder dachte er wirklich, dass die Zeit oder die paar wenigen Therapiestunden, die er gehabt hatte, ihn geheilt hatten? War er wirklich so naiv? „Ich hab keinen Bock drauf, okay?“, giftete er ihn also an. Als Cloud sich an ihm vorbeidrückte um das Kissen wieder aufs Sofa zu legen, drang der Geruch fremder Menschen in seine Nase. Eine Tatsache, die sein Gesicht noch etwas dunkler werden ließ. Vor allem mit dem Spruch dazu. „Vielleicht wär ich nicht so ne Spaßbremse, wenn du an deinen Qualitäten als Freund arbeiten würdest“, erklärte er dann also in einem mittlerweile ruhiger gewordenen Tonfall. „Und jetzt geh duschen. Du stinkst.“ Nach Club. Nach Männern, die nicht er waren. Er hasste es, wenn er die Eskapaden des Älteren noch regelrecht riechen konnte. RE: Fuck around and find out - Cloud Hazley - 11.09.2025 Bereitete es ihm eine gewisse Befriedigung, dass er es geschafft hatte dem angreifenden Kissen auszuweichen? Absolut. Reflexe wie eine Katze. Coops' Ton klang ätzend, Cloud schätzte es überhaupt nicht, dass man so mit ihm redete, aber wenn sie miteinander stritten, dann freute er sich über alles, was der andere tat, über das er sich aufregen konnte, weil Cloud sich dann aufregen wollte. Der Inhalt von Coops' Worten schaffte nicht, was seine Stimme fertigbrachte. „Willst du so lange am Fenster stehen und zugucken, wie ich auf dem Parkplatz Sex habe? Das lässt sich bestimmt einrichten. Oh, warte, ich habe vergessen, dass du dafür zu prüde bist. Genauso wie für einen Dreier.“ Dabei war Coops alles andere als prüde, und das wussten sie beide. „Zu viel Arbeit, die letzten drei selber zu suchen“, erklärte er. Cloud war nicht nur promiskuitiv, er war auch noch bequem. Die Bemerkung, dass Alkohol nur eine schlechte Ausrede war, war Cloud nicht mehr als ein Schulterzucken wert. „Was auch immer.“ Coops konnte Cloud beleidigen, so viel er wollte, ganz anders sah es allerdings aus, wenn es um Clouds Familie ging. Wenn Blicke töten könnten, Coops wäre auf der Stelle einen sehr schmerzhaften und langsamen Tod gestorben. Cloud schimpfte oft genug über seine Mutter, weil sie nervig sein konnte und vor allem peinlich, aber wehe, jemand anderes tat es. Nicht einmal Coops durfte sich das erlauben. „Erbärmlich ist, was du gerade machst. Sie liebt dich, und du erzählst sowas über sie. Ich glaube nicht, dass sie das so gut fänd, wenn sie das hört.“ Er trat nahe an Coops heran und piekste ihm den Zeigefinger in die Brust. „Wenn du nochmal was Schlechtes über sie sagst, kannst du dir einen neuen Freund und eine neue Wohnung suchen.“ Er war nicht laut, noch nicht, aber es fehlte nicht mehr viel, bis sie sich gegenseitig anschreien würden, unweigerlich gefolgt von Klopfen an den Wänden, weil die Nachbarn sich den Scheiß nicht anhören wollten. Das fliegende Kissen wurde wieder auf das Sofa verfrachtet, wo es auch hingehörte, Cloud hatte seine Wohnung gerne ordentlich, und gerade kotzte es ihn echt an, dass Coops hier war, dass er seine Ordnung und manchmal sein Leben durcheinanderbrachte. Ohne ihn war es so viel einfacher gewesen. „Ist doch nicht meine Schuld, dass du der Meinung bist keinen Spaß haben zu wollen.“ Beinahe hätte er etwas Fieses gesagt, also wirklich Fieses, sparte sich das aber für eine bessere Gelegenheit auf. „Denkst du, ich mache, was du willst, nur weil du es sagst?“ Den Teufel würde er tun jetzt duschen zu gehen, obwohl er sich wirklich diverse getrocknete Körperflüssigkeiten vom Körper waschen sollte. Und seine Klamotten rochen nach kaltem Zigarettenqualm und weiß Gott was. Egal. Cloud war bockig und würde die Sachen, wenn es sein musste, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag tragen, nur um Coops damit aufzuregen. „Warum bist du immer so anstrengend?“, fragte er Coops, die Wohnung und das Universum. RE: Fuck around and find out - Cooper Bennett - 12.09.2025 Prüde! Er und prüde?! Pah! Coops konnte nicht anders als spöttisch zu lachen. „Ist dir mal in deinen hübschen Kopf gekommen, dass hier drin“, er tippte sich gegen den eigenen Schädel, „diverse gar nicht so prüde Phantasien drin sind, die du nie erleben wirst, weil du dir mit Aktionen wie heute sämtliche Chancen verspielst? Also bezeichne mich nicht als prüde, nur weil du es nicht mal schaffst die Phantasien deines eigenen Freundes zu erfahren. Und glaub mir, die wären deutlich besser als jeder Parkplatzfick.“ Er hatte wirklich Phantasien. Cloud hatte ja gar keine Ahnung, was er verpasste. Coops hatte allerdings auch nicht vor Cloud mehr Details dazu zu verraten, weil er dafür Vertrauen brauchte und sein Freund gab sich gerade alle Mühe sein Vertrauen mit Vorschlaghammern niederzuschlagen. Insgeheim verletzte es ihn auch jetzt, dass der Andere einen Dreier ansprach – nicht zum ersten Mal. Er wusste, dass er das nicht wollte. Vielleicht war es nicht Clouds Absicht, aber er drängte ihn damit immer mehr in eine Ecke. Insgeheim wusste Coops bereits, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er nachgeben würde um sich beim Älteren interessanter zu machen. Ein Stück seiner Liebe für sich zu gewinnen, etwas Zuneigung zu bekommen. Aber jetzt gerade war er davon noch weit entfernt, denn im Moment wollte er vor allem wütend sein. Clover in den Ring zu werfen war nicht fair, das wusste Coops. Die Frau war ihm in den letzten Jahren eher eine Mutter gewesen als seine eigene. Sie liebte ihn, sie sagte ihm, dass sie stolz war auf die Dinge, die er erreichte, manchmal traf er sich ohne Cloud mit ihr, damit sie bei einer guten Tasse Tee zusammen häkeln, stricken und nähen konnten. Sie hatte die Tränen getrocknet, die seine eigenen Eltern verursacht hatten. Aber gerade er wollte Cloud verletzen. Er wollte ihn aus der Haut fahren lassen. Wenn er dafür Clover verwenden musste, weil es kaum was Anderes gab, was ihren Sohn traf, dann konnte er damit leben. „Ist ja spannend, dass es dich so wurmt, was ich über sie sage. Mal einen Gedanken dran verschwendet, was sie mehr treffen würde? Was ich gerade gesagt habe oder wie du mit mir umgehst?“ Vor Clover spielte Coops eine heile Welt vor. Er hatte ihr nie von den Problemen in seiner Beziehung mit Cloud erzählt. Das erschien ihm falsch. Im Gegensatz zu Cloud wusste Coops nämlich wie man Loyalität schrieb. Sie wären beide tot, würden Blicke töten kennen. So sah Coops den Anderen voller Wut an. Natürlich ging Cloud nicht duschen und mutete ihm einfach aus Prinzip zu, dass er seine Eskapaden der letzten Nacht deutlich in der Nase spürte. Coops atmete durch, versuchte die weiter aufkochende Wut zu unterdrücken. Vielleicht hätte das funktioniert, wenn der Andere dann nicht gefragt hätte, warum er immer so anstrengend war. Sekundenschnell hatte er die Distanz zwischen ihnen überwunden und zog Cloud dann am Arm hoch, nur um ihn dann in Richtung Badezimmer zu stoßen. „Du gehst duschen, weil du verdammt noch mal nach anderen Scheißkerlen stinkst. Jeder Mensch mit etwas Selbstachtung würde jetzt duschen gehen also komm mir nicht ‚nur weil du das sagst!‘ Du gehst duschen, weil du ein Mensch bist und kein stinkendes Schwein!“ Er würde sich später dafür schämen, dass er Cloud vom Sofa gezogen hatte, dass er ihn gestoßen hatte. Er würde erkennen, dass das übergriffig war. Aber jetzt gerade war er dafür zu wütend, vor allem aber zu verletzt. RE: Fuck around and find out - Cloud Hazley - 13.09.2025 Natürlich war Coops nicht prüde, dafür hatten sie einfach schon viel zu viel ausprobiert und sonst was getan, und Cloud fand ihn im Bett noch nicht mal langweilig, Aber manchmal war er so... unentspannt. Und das nahm Cloud ihm übel. Wieso durfte er nicht rumvögeln wie er wollte, wenn sie schon eine offene Beziehung hatten? Coops verstand es einfach nicht, er verstand nicht, dass Cloud frei sein wollte zu tun und zu lassen, was ihm gerade in den Kram passte. Coops durfte das doch auch! War doch nicht seine Schuld, wenn er diese tolle Chance nicht nutzte. „Tja, ich werde wohl nie erfahren, was ich nie mit dir erleben werde, weil du den Mund nicht aufmachst. Nicht mein Problem.“ Sollte er doch seine ach so nicht prüden Fantasien für sich behalten. War sein Pech, wenn er dann niemanden hatte, der sie mit ihm auslebte. Clover mit in den Streit zu ziehen war wirklich unter der Gürtellinie. Coops wollte Tiefschläge? Coops konnte Tiefschläge kriegen, wenn ihm das Spaß machte. „Es ist egal, was ich mache, weil meine Mutter mich trotzdem lieben wird, auch wenn sie mich gerade scheiße findet. Wenigstens einer von uns hat Eltern, die ihn mögen. Kann man von deinen ja nicht behaupten. Aber mach ruhig weiter, wenn du den einzigen Menschen verletzen willst, der dich liebt.“ Petzen würde Cloud nicht, aber wenn Clover erfuhr, was Coops gesagt hatte, das würde sie wirklich verletzen, und ein enttäuschter geliebter Mensch war viel schwerer zu ertragen, als einer, der wütend war. Zumindest für die meisten. Cloud kam damit ganz gut klar. Erst beleidigte er Clouds Mutter, über die Cloud selber oft genug schimpfte, und dann überschritt Coops eine weitere Grenze, als er Cloud einfach packte und ins Bad schob. In Clouds Augen loderte das heiße Feuer des Hasses. Sein hübsches Gesicht wurde ein ganz kleines bisschen weniger hübsch, als sich wütende Falten auf seiner sonst so makellosen Stirn bildeten. „Dann kommst du aber mit“, zischte er, packte Coops am Hemd, das ihm unter normaleren Umständen ausnehmend gut an seinem Freund gefallen hätte, zerrte ihn mit sich und unter die Dusche. Gut, dass das Ding begehbar war. Er stieß den anderen von sich und versperrte ihm den Weg, ehe er einfach so die Dusche aufdrehte. „Schade, dass eine Dusche dir nicht die Scheiße aus dem Kopf waschen kann.“ Es dauerte nicht lange, bis Cloud völlig durchnässt war, und es war ihm echt sowas von egal. Wenigstens musste er nicht alleine nass werden. „Zufrieden?“, fragte er mit erhobener Stimme. Nicht mehr viel, und er würde ins Schreien übergehen, wenn sie so weitermachten. RE: Fuck around and find out - Cooper Bennett - 13.09.2025 „Natürlich ist es nicht dein Problem. Probleme passen doch auch gar nicht in dein Leben“, entgegnete er dann zynisch. Es war doch auch so! Wusste Cloud eigentlich, wie viel Glück er im Leben hatte und dass er da absolut auf der Sonnenseite stand? War ja echt nicht so, dass Coops ihm kein Glück gönnte, aber wäre es nicht nur fair, wenn beim Tänzer auch mal irgendwas echt schief lief? Wie sehr wünschte er dem Anderen einen kleinen Dämpfer. Und wenn es nur eine Abfuhr war von genau dem Typen, den er sich an einem Abend als ganz persönliches Objekt der Begierde ausgesucht hatte. Oder wenn im kommenden Ballettakt eine Rolle zugeteilt bekam, die dem zu groß geratenen Ego Clouds nicht gerecht wurde. Ein Huhn zum Beispiel oder irgendwas Anderes mit einem echt unansehnlichen Kostüm. Coops wusste, dass er selber es war, der mit den Tiefschlägen begonnen hatte. Trotzdem traf Cloud mit seinem Konter direkt ins Herz. Der Jüngere kannte sich gut genug um zu wissen, dass ein aufmerksamer Mensch in seinen Augen sehen könnte, dass ihn die Worte wirklich getroffen hatten; auch wenn er versuchte sich das nicht anmerken zu lassen und keine Schwäche zu zeigen. Trotzdem sah er Cloud für einen Moment an, fühlte sich entwaffnet, weil er darauf wirklich nichts zu entgegnen wusste. Es war nun mal die Wahrheit, mit der der Tänzer ihn gerade konfrontierte. Seine Eltern konnten ihn nicht lieben, weil sie ihn dann nicht in die Hölle geschickt hätten. Und so sehr er hoffte, dass Cloud ihn liebte, so sehr war es auch offensichtlich, dass er es nicht tat. Clover war wahrscheinlich wirklich der einzige Mensch, dessen Liebe er sich gerade sicher sein konnte. Er schluckte. „Fick dich.“ Kein besonders kreativer Gegenschlag, aber der einzige, der ihm gerade in den Sinn kam um zu versuchen über das Stück seines Herzens hinwegzutäuschen, das gerade einen ordentlichen Knacks bekommen hatte. Er hatte sich dann zumindest wieder weit genug gefangen um Cloud regelrecht ins Bad treiben zu können. Eigentlich hatte er damit gerechnet in dem nach Parfüm duftenden Raum die Oberhand zu haben, nur hatte er die Rechnung da ohne seinen Freund gemacht, der ihn regelrecht in die Dusche zerrte und ihm dann den Weg versperrte, als er das vorerst kalte Wasser aufdrehte. Ihm entfuhr ein erschrockener, spitzer Schrei, ehe die Wut aus seinen Augen schwand und Platz machte für an Panik grenzende Angst. Duschen war für ihn nach dem Camp schwer gewesen. Vor allem hatte er es lange nicht gekonnt, wenn Cloud auch nur im gleichen Raum gewesen war, geschweige denn mit unter der Dusche. Gerade hatte Cloud es geschafft ihn im Wimpernschlag eines Augenblicks zurück ins Camp zu befördern in eine Zeit, in der Duschen per se nichts Angenehmes gewesen waren. Noch bevor das Wasser warm wurde, hockte er auf dem Boden, mit dem Rücken zu Cloud und hielt die Arme in einer engen Umklammerung schützend um den eigenen Körper. „Aufhören“, wimmerte er und würde sich später dafür schämen die Kontrolle verloren zu haben. Er zitterte am ganzen Körper, wippte aufgewühlt hin und her und hatte Clouds Anwesenheit komplett ausgeblendet, während er damit rechnete jeden Moment hochgezogen zu werden und so gefangen in der Situation war, dass er nicht mal realisierte, wie das Wasser langsam warm wurde. RE: Fuck around and find out - Cloud Hazley - 13.09.2025 Cloud hatte genug Probleme, und fast alle hatten sie mit Coops zu tun. Ohne ihn wäre alles so viel einfacher und entspannter. Und sicherlich auch wesentlich langweiliger, aber das musste Cloud dem Jüngeren ja nicht auf die Nase binden. Später vielleicht, in ein paar Minuten, wenn er Coops damit einen besseren Tiefschlag verpassen konnte. Vor Coops war wirklich alles besser gewesen, zumindest sagte er sich das selber. Kein Stress, keine lauten Streitereien, niemand, der ihn vorwurfsvoll fragte, wo er so lange abgeblieben war, und warum er am nächsten Tag die gleichen Klamotten trug wie am Tag zuvor. Es sollte ihm nicht so eine diebische Freude bereiten Coops wehzutun, wenn sie sich stritten. Aber dann konnte Cloud ihm das zurückgeben, was Cloud hatte erleiden müssen, als der andere einfach von einem auf den anderen Tag verschwunden war. Wen interessierte es schon, dass Coops nicht einmal selber Schuld daran gehabt hatte, wenn das eigene Herz schmerzte? Cloud hätte bestimmt jemand anderen finden können, wenn sie damals einfach ganz normal Schluss gemacht hätten. Er hätte sich vielleicht wieder verlieben können, aber jetzt wollte er das nicht mehr, wenn er wusste, dass er einfach so alleine gelassen werden konnte. Nur er und sein gebrochenes Herz. Er hätte Coops nicht dafür bestrafen sollen, aber er tat es trotzdem. Er sagte zwar, mehr indirekt als direkt, dass er Coops nicht liebte, aber vielleicht stimmte das nicht so ganz, eine Tatsache, die Cloud stets gekonnt verdrängte. „Fick dich selber“, antwortete er giftig. Den Parfumgeruch im Bad nahm er nur am Rande wahr, weil Clouds Aufmerksamkeit auf ganz andere Dinge gerichtet war. Wieso sollte nur er alleine nass werden? Dass er damit eine Grenze überschritt von einem normalen Streit zu etwas, das absolut nicht mehr in eine gesunde Beziehung gehörte, bemerkte er nicht. Cloud war immer noch verletzt wegen der Zeit, in der sie getrennt gewesen waren, und Coops konnte ja wirklich nichts dafür, aber irgendwo musste Cloud seinen Frust ablassen, weil er dachte, dass er sonst platzen müsse. Im ersten Moment war es irgendwie befriedigend, wie Coops sich auf dem Boden der Dusche zu einem kleinen Ball zusammenrollte, aber nur eine Sekunde später nahm es Cloud den ganzen Wind aus den Segeln. Wütend war er immer noch, aber wie konnte er jetzt noch verbal auf Coops einprügeln, wenn der nur noch ein wimmerndes Häufchen Elend war? Ein guter Freund hätte ihn jetzt getröstet. Ein guter Freund hätte ihn gar nicht erst in diese Situation gebracht. Cloud war gerade kein guter Freund. Immerhin drehte er das Wasser ab und verließ dann schimpfend die Dusche. „Ganz klasse. Und jetzt bin ich der Arsch, weil du wieder heulst!“ Wasser tropfte ihm aus den Haaren und auf den Fußboden. Weil das selbst unter seiner Würde war, Coops noch weiter fertigzumachen, zog er sich das Shirt über den Kopf, das nass an ihm klebte, und pfefferte es in die Ecke mit dem Wäschekorb. Er traf nicht. War ihm egal. Seine Hose folgte dem Shirt. War doch alles scheiße! Während er nach einem Handtuch griff, um sich abzutrocknen, registrierte er erst so richtig den Geruch, der in der Luft hing. „Warum riecht es hier so?“, fragte er, den Blick auf Coops gerichtet, und erwartete noch nicht mal wirklich eine Antwort. Irgendwie tat ihm der Jüngere ja schon leid, Clouds Herz war nicht aus Stein, aber sein falscher Stolz war stärker. RE: Fuck around and find out - Cooper Bennett - 18.09.2025 Er solle sich selber ficken? „Muss ich ja, du bekommst es doch nicht ordentlich hin!“, keifte er ihm dann entgegen und ignorierte vollkommen den Fakt, dass er gerade wieder hart unterhalb der Gürtellinie austeilte. Cloud konnte das selber immerhin auch ganz gut und beim Streiten gaben sie sich nicht viel. Vor allem wollte er seinen Freund gerade verletzen. Er sollte leiden, so wie er ihn dauernd leiden ließ. Coops hatte genug davon von Cloud zum Opfer gemacht zu werden. Erwachsener und reifer wäre es aus der Situation zu gehen, ihnen beiden Raum zu gehen um die Gemüter zu beruhigen, aber Coops war 19 Jahre alt und weit davon entfernt reif und erwachsen zu sein. Vor allem mit seinen letzten Worten hatte Cloud ihn allerdings wirklich getroffen und so musste Coops nun noch ein wenig mehr keifen um genau das nicht zu sehr zu zeigen. Wusste der Ältere nicht, dass alles, was sein Freund wollte, wonach er sich regelrecht verzehrte, seine Liebe war? Wie viel würde Coops geben um endlich wieder zu hören, dass Cloud ihn liebte. Jetzt quasi das Gegenteil dessen ins Gesicht gesagt zu bekommen, konnte nicht spurlos an ihm vorbei gehen. Wahrscheinlich hatte es ohnehin keine Möglichkeit mehr gegeben den Streit noch halbwegs friedlich und gesittet zu lösen, aber spätestens im Badezimmer war dann jede Chance darauf vertan. Und das noch nicht mal wegen des zerstörten Parfums, das wie ein teuflischer Vorbote in der Luft lag, sondern weil Coops es schaffte seine Pfeile direkt auf Coops Triggerpunkte zu richten. Vielleicht war er sich dessen nicht mal bewusst gewesen und hatte nicht mehr im Kopf gehabt, was für ein schwieriges Thema Duschen damals für Coops gewesen war. Dass er es noch nicht mal ertragen hatte zu duschen, wenn Cloud auch nur im selben Raum war. Nur langsam hatte er an dem Problem gearbeitet und es heute weitgehend im Griff. Aber das jetzt? Das kam zu plötzlich und in einer Situation, in der er emotional ohnehin schon deutlich angeschlagen war. Und so hockte er nun mit bebenden Schultern in der Dusche, schlang die Arme um sich selber, weil es sonst ja niemand da und zitterte wie Espenlaub. Am Rande realisierte er, dass das Wasser abgestellt wurde, hörte Clouds Stimme wie von weit weg. „Ich heule nicht“, sagte er leise und mit einer Spur von Trotz. Tatsächlich waren da keine Tränen auf seinen Wangen. Weinen hatte damals alles nur noch schlimmer gemacht, war nicht erlaubt gewesen. Irgendwann hatte er es sich antrainiert die Tränen zu schlucken. Wasser tropfte an ihm runter, während er erst das platschen des nassen Oberteils vernahm, dann das Rascheln und Rubbeln des Handtuch. Ein Auto fuhr draußen die Straße lang. Jedes Geräusch nahm Coops gerade auf, versuchte herauszuhören, ob die Luft rein war. Nur langsam wurde er wieder in die Realität gezogen. Erst mit der Frage seines Freundes kam er endgültig darin an, stand auf und trat aus der Dusche raus. Der Schock und die Angst standen ihm noch ins Gesicht geschrieben, auch wenn er (absolut kläglich) versuchte halbwegs selbstbewusst zu Cloud zu sehen. „Ich wollte sauber machen und dabei ist mir dein Parfum runter gefallen. Tut mir leid. Und jetzt gehe ich ins Schlafzimmer und ich möchte, dass du mir für 5 Minuten nicht hinterher kommst. Ich will mich ausziehen.“ Und so ging er mit tropfender Kleidung aus dem Bad und ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Eigentlich hatte er kein Problem mehr damit sich vor Cloud umzuziehen, aber jetzt gerade? Er hatte zu viel wieder wach gerufen, was eigentlich eingeschlafen war. Langsam zog er sich die nassen Sachen vom Körper, schmiss sie auf den Stuhl und trocknete sich dann mit einem nassen Handtuch ab, ehe er in eine Jogginghosen und einen warmen Pullover schlüpfte. Kraftlos blieb er dann auf der Bettkante sitzen, kuschelige Socken in der Hand haltend. Er wollte nicht mehr und gerade konnte er auch nicht mehr. Ganz gleich, wie wütend er gerade auf Cloud war und wie sehr sie sich gestritten hatten, war der Andere trotzdem seine Person und gerade wollte er einfach nur von ihm gehalten werden. Aber einfordern würde er das nicht und er wusste, dass der Andere kaum von selber auf diese Idee kommen würde. |