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Fuck around and find out - Druckversion +- Crossing Currents (https://www.crossing-currents.de) +-- Forum: New England Stories (https://www.crossing-currents.de/forumdisplay.php?fid=12) +--- Forum: Boston (https://www.crossing-currents.de/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Fuck around and find out (/showthread.php?tid=4) Seiten:
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RE: Fuck around and find out - Cloud Hazley - 07.10.2025 Die Beleidigung, die Coops ihm entgegenschleuderte, juckte Cloud herzlich wenig, weil er wusste, dass es nicht stimmte. „ Außer mir kriegt es anscheinend keiner hin, weil du ja nur mit mir schläfst. Mit dem Scheiß brauchst du mir also gar nicht erst kommen.“ Oh, Cloud war so wütend. Da nahm man seine Freiheiten wahr, die einem gegeben wurden, freiwillig wohlgemerkt, war nämlich immerhin nicht seine eigene Idee gewesen, und dann war das auch wieder nicht richtig. „Hast du Angst, du kriegst keinen ab, dass du es nicht mal versuchst?“ Das sagte er nur, um Coops wehzutun. Coops hätte locker wen finden können, weil er hübsch war und nett und toll und überhaupt. Aber jetzt gerade fand Cloud ihn ziemlich scheiße. Warum ging er denn nicht einfach, anstatt dem Tänzer auf den Sack zu gehen? Die ganze Welt stand ihm offen! Ihn vor die Tür setzen tat Cloud aber auch nicht. Cloud stritt nicht oft, zumindest nicht mit anderen. Mit Coops? Ständig. Über Kleinigkeiten. Über Geld. Über Zeit. Über Clouds wechselnde Bettpartner und Coops Mangel daran. Über die Vergangenheit. Über alles, was einfach nicht richtig war. Und Cloud war absolut ekelhaft, wenn er mit Coops stritt, weil er ihm dann immer so sehr weh tat, dass er Coops mit Hammer und Meißel in Gestalt von Worten immer wieder kleine und größere Stücke aus dem Herzen brach. Mit voller Absicht. Weil Cloud auch litt, weil er nicht mochte, wie es gerade war, und weil er keinen anderen Weg sah sich damit auseinanderzusetzen. Eine Paartherapie hätte ihnen beiden wirklich nicht geschadet. Und weil er so ein ekelhafter, selbstgerechter Arsch war, schob er Coops mit unter die Dusche, obwohl er ganz genau wusste, dass Duschen ein schwieriges Thema waren. Cloud redete sich hinterher ein, dass er in seiner Wut einfach die Schwere vergessen hatte. Machte die Sache allerdings auch nicht besser. Im ersten Moment war es unheimlich befriedigend zu sehen, wie das kalte Wasser Coops den Wind aus den Segeln nahm, wie er endlich verstummte. Und dann kam das Entsetzen in seinem Blick, und Cloud merkte sofort, dass er zu weit gegangen war. Doch eine Entschuldigung würde er nicht von sich geben. Vielmehr hatte er jetzt noch mehr Grund pissig zu sein, denn wie konnte er denn jetzt noch weiter streiten, wenn Coops am Boden war? „Natürlich heulst du nicht“, bemerkte er sarkastisch. Coops war doch immer der, der zuerst einknickte. Zum Ausziehen und Abtrocknen hatte Cloud sich nur halb abgewendet, aber nur so weit, dass er Coops immer noch aus den Augenwinkeln sehen konnte. Coops rührte sich kaum. Wie hatte er vorhin nur am Rande mitbekommen können, dass es hier nach seinem Parfum roch. „Ernsthaft?“, fragte er dann und wurde wieder eine Spur pissiger. „Nicht mal aufpassen kannst du. Das war teuer!“ Nachdem er trocken genug war, zog Cloud sich seinen Bademantel über und band ihn zu. Es war ihm nicht einmal vergönnt, sich umzuziehen, weil Coops schneller war. „Du sagst mir nicht, was ich in meiner Wohnung zu tun und zu lassen habe!“, rief Cloud ihm noch hinterher. Und war dann alleine mit sich, seinem Ärger, der nassen Wäsche und dem Verlust seines Parfums. Verwünschungen vor sich hinmurmelnd hockte er sich an den kleinen Esstisch und versuchte seine Gefühle mit seinem Handy zu betäuben. Bisschen auskotzen bei den Freunden. Und darauf warten, dass Mr. Bennett sich bequemte, das Schlafzimmer wieder zu verlassen. „Ich würde mich auch gerne umziehen“, rief Cloud durch die Tür. „Beeil dich mal.“ RE: Fuck around and find out - Cooper Bennett - 08.10.2025 Natürlich hatte Cloud Recht. Er war der einzige Typ, mit dem er Sex hatte. Das bedeutete im Umkehrschluss aber nicht, dass Cloud der beste Hengst im Stall war und es schaffte ihn immer zur Perfektion zu befriedigen. Aber jetzt gerade fehlte Coops die Energie, ihm diese Tatsache zu erklären. „Fick dich“, entgegnete er also entnervt und wünschte sich, dass sein Freund einfach seine Klappe halten würde. Am liebsten würde er gerade einfach gehen und frische Luft einatmen, eine Auszeit von Cloud nehmen und zur Ruhe kommen. Aber zum Einen hasste er es, wenn man im Streit einfach ging und hatte daher nicht vor, das selber zu machen und zum Anderen wusste er eh nicht, wo er hingehen konnte. Natürlich würde Clover ihn jederzeit mit offenen Armen empfangen, aber mit ihr konnte er nicht über seine Beziehungsprobleme reden. Nicht, wenn es ihr Sohn war, mit dem er sich manchmal in die Haare bekam, bis ein Punkt erreicht war, an dem die nicht mehr zurückkamen. Wenn diese Operette hier tatsächlich einmal ihr Ende finden sollte, dann wäre Clover Clouds Support-System, nicht seines. Natürlich würde sie versuchen ihnen beiden gerecht zu werden, aber Coops wollte sich selber nicht dem Gefühl aussetzen einen Keil zwischen Mutter und Sohn zu treiben. Natürlich könnte er zu seinem Bruder gehen. Aber er war schon zu oft bei ihm gewesen und jedes weitere Mal, das er zu ihm ging, würde sein Bild von Cloud nicht gerade verbessern. Also auch hier: Keine Option. Was das Thema anging, war er alleine. Bei der zweiten Behauptung des Anderen wurde sein Blick so abfällig, wie er es nur hinbekam. „Nein. Im Gegensatz zu dir definiere ich mich nicht über die Anzahl der Schwänze, die durch meinen Arsch gewandert sind. Und was ist mit dir? Wovor hast du Angst? Davor dass irgendwer denken könnte, da schlägt ein fucking Herz in deiner Brust? Keine Sorge. Der Zug ist abgefahren.“ Im Bad eskalierte der Streit dann schließlich komplett und löste sich zugleich in ein Meer aus fiktiven Scherben auf. Die ganz realen Scherben des Parfüms waren Coops gerade tatsächlich egal. Nach der unfreiwilligen Dusche war er fertig mit den Nerven und schaffte es gerade noch nicht mal eine wirklich Antwort auf Clouds Ärger und seine Vorwürfe zu finden, so dass dieser sich mit einem leisen „Okay“ zufrieden geben musste. Trotzdem speicherte sich jedes Wort in sein Hirn ein. Nicht mal aufpassen kannst du. Clouds Wohnung, in der er entscheiden und walten konnte, wie er wollte – auch über ihn? Im Schlafzimmer ging sein Blick tatsächlich immer wieder zur Türe, als habe er Angst, dass diese sich plötzlich öffnete und Cloud den Raum betrat um weiter zu streiten. Gerade konnte er nicht mehr. Nicht streiten und auch nicht den Älteren ertragen. Erst als er dessen Stimme durch die Tür hörte, wurde er aus seiner kleinen Trance gerissen und zog sich dich Socken an. Er stand auf und ging vorbei am bespuckten Spiegel und dem Wäschekorb, wo das Teil drin lag, in dem Cloud ihn so gerne sah. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, schob er sich wortlos an dem Anderen vorbei, darauf bedacht ihn nicht zu berühren. Verloren stand er im Wohnzimmer, rieb sich mit einem Arm über den Anderen. Irgendwann begannen seine Füße wieder sich zu bewegen und gingen in die Küche, wo er sich auf den Boden setzte und in die schmale Lücke zwischen der Theke und der Wand rutschte. Seine Beine zogen sich wie von selber an seine Brust, wurden von seinen schwächelnden Armen umschlungen. Verstecken wollte er sich. Einfach nur verstecken und von keinem gefunden werden. Einfach nur in Sicherheit sein. |